Mindestalter für Social Media – Cem Özdemir will klare Regeln
Wie der SPIEGEL berichtet, fordert der Grünen-Politiker und Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg 2026, Cem Özdemir, ein Verbot von Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, insbesondere bei unbegleiteter Nutzung. Er vergleicht die Situation mit dem Autofahren: „Wir lassen Jugendliche auch nicht einfach ohne Führerschein hinters Steuer… so müssen wir es auch mit den sozialen Medien halten“. Özdemir betont die Notwendigkeit einer engen Begleitung durch Eltern, Schulen und Medienbildung.
Hintergrund
- Überforderung von Familien und Schulen: Derzeit seien Eltern, Lehrer und Schulen mit der Aufgabe überfordert, Kindern einen sicheren Umgang mit Social Media zu vermitteln.
- Vergleichbare Forderungen: Auch andere Politiker, wie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, haben ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige ins Gespräch gebracht.
- Internationale Relevanz: Die Diskussion um Altersgrenzen für Social Media wird auch in anderen Ländern intensiv geführt, oft im Kontext von Jugendschutz und digitaler Abhängigkeit. In Australien wurde jüngst sogar diskutiert, auch YouTube in ein Verbot für unter 16-Jährige einzubeziehen (Australien erweitert Social-Media-Verbot – Human Code).
Quellen
- Baden-Württemberg: Grünenpolitiker Cem Özdemir will Social-Media-Nutzung unter 16 Jahren verbieten – SPIEGEL
- Cem Özdemir fordert Social-Media-Verbot für Kinder – Stimme.de
- Günther fordert Verbot von Sozialen Medien für Unter-16 – IT Journal
- Australien erweitert Social-Media-Verbot – Human Code
Human Code Perspektive
- Schrittweise Einführung statt Freiraum ohne Führung: Ähnlich wie beim Erlernen komplexer Fähigkeiten sollten Jugendliche Social Media erst mit zunehmender Reife und unter Begleitung nutzen.
- Regulierung als Schutzmechanismus: Altersgrenzen können als systemischer Puffer gegen übermäßige Bildschirmzeit und schädliche Inhalte wirken.
- Gemeinsame Verantwortung: Politik, Eltern, Bildungseinrichtungen und Tech-Unternehmen müssen zusammenarbeiten, um sichere und entwicklungsfördernde digitale Räume zu schaffen.
- Gesellschaftliche Resilienz: Ein bewusster Umgang mit Social Media fördert langfristig die psychische Gesundheit und die Fähigkeit zur selbstbestimmten digitalen Teilhabe.
Das von Özdemir vorgeschlagene Verbot für Social Media unter 16 ist weniger eine Einschränkung als eine Maßnahme zum Schutz der Entwicklung junger Menschen. Es setzt auf Verantwortung, Struktur und schrittweise Einführung – zentrale Elemente für ein gesundes Aufwachsen im digitalen Zeitalter.